Implantologie
Wir implantieren seit 1993 in unserer Praxis und können daher auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Zahnimplantate
Wenn Zähne verloren gehen, können sie mit Hilfe von künstlichen Zahnwurzeln (Implantaten) ersetzt werden. Implantate bestehen aus den besonders verträglichen Werkstoffen Titan oder Keramik, die auch in der allgemeinen Chirurgie (z. B. Gelenkprothesen an Hüfte oder Knie) seit langem sehr erfolgreich eingesetzt werden. Allergien gegenüber diesen Materialien sind extrem selten. Zahnimplantate werden in den Kieferknochen eingepflanzt und nach der Einheilung mit passendem Zahnersatz versehen. Der Eingriff erfolgt in der Regel völlig schmerzfrei unter örtlicher Betäubung.
Knochenaufbau
Da in zahnlosen Kieferabschnitten aufgrund natürlicher Schrumpfungsprozesse der vorhandene Knochen für eine Implantation oft nicht ausreicht, muss vor oder während des Engriffes die vorhandene Knochensubstanz aufgebaut werden. Zu diesem Zweck können eigener Knochen oder Knochenersatzmaterialien eingepflanzt werden.
Einheildauer und Provisorien
Die Einheildauer eines Implantates wird bestimmt durch die biologische Regenerationsfähigkeit des Knochens und des chirurgischen Verfahrens. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 6 Wochen und 9 Monaten. Naturgemäß braucht ein Implantat, das in ausreichendem Eigenknochen steht, eine geringere Einheilzeit als ein Implantat, dessen Einpflanzung von größeren Knochenaufbauten begleitet war.
Prothetische Versorgung
Nach der Einheilung erfolgt die prothetische Versorgung der Implantate. Dabei steht das gesamte Spektrum der zahntechnischen Möglichkeiten zur Verfügung. Auf die freigelegten Implantate werden metallische oder keramische Aufbauten geschraubt, die von einem zahntechnischen Labor wie natürliche Zähne versorgt werden. In Abhängigkeit von der medizinischen Indikation und der Anzahl der gesetzten Implantate können sowohl festsitzende Kronen und Brücken als auch herausnehmbarer Zahnersatz eingegliedert werden.
Pflege und Nachsorge
Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen Implantate nach der prothetischen Versorgung. Eine genaue Untersuchung sollte mindestens ein bis zwei Mal pro Jahr erfolgen. Dazu gehört auch die Anfertigung von Röntgenbildern alle ein bis zwei Jahre, denn nicht immer lässt sich eine beginnende Erkrankung mit bloßem Auge erkennen. Die Haltbarkeit von Implantaten entspricht in etwa der von festsitzendem Zahnersatz, ist allerdings von vielen individuellen Faktoren abhängig. In den letzten Jahren konnte nachgewiesen werden, dass Raucher ein wesentlich höheres Risiko tragen, ihre Implantate zu verlieren.
Keramikimplantate
Keramikimplantate finden zunehmend ihren Weg in die moderne Zahnmedizin. Besonders für Patienten mit dem Wunsch nach metallfreiem Zahnersatz für den Front- als auch Seitenzahnbereich stellen Keramikimplantate eine sehr gute Alternative dar. Die Implantate bestehen aus Zirkoniumdioxid und ähneln in ihrer Farbe als auch Transluzenz den eigenen Zähnen. Die Haltbarkeit der Implantate ist vergleichbar mit jenen von Titanimplantaten. [1]
In den letzten Jahren konnten Studien Titanpartikel im Hart- und Weichgewebe rund um Implantate nachweisen, wodurch ein Risiko einer Titanunverträglichkeit für einen noch unbekannten Anteil der [2]
Keramikimplantate sind biokompatibel, werden vom Körper osseointegriert und können auch bei Patienten mit einer Titanunverträglichkeit eingesetzt werden. [3]
Während ein möglicher Nachteil der Keramikimplantate in einer verlängerten Einheilzeit gegenüber Titanimplantaten besteht, liegt ein wesentlicher Vorteil der keramischen Implantate in einer reduzierten Plaqueanheftung. Dadurch wird das das Risiko von Periimplantitis und Abstoßungsreaktionen deutlich reduziert. Dem zugrundeliegend ist zudem eine bessere Durchblutung des Weichgewebes rund um das Implantat. [4]
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass moderne Keramikimplantate eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Titanimplantaten darstellen.
[1] Oliva J, Oliva X, Oliva JD. Five-year success rate of 831 consecutively placed Zirconia dental implants in humans: acomparison of three different rough surfaces. Int J Oral Maxillofac Implants 2010; 25: 336–344
[2] Tartsch, J. (2016). Reversibel verschraubtes Keramikimplantat im ästhetischen Frontzahnbereich. Implantologie Journal, 7, 26-31.
[3] Kohal R. Was wissen wir über Implantate aus Zirkonoxid? Implantologie 2014; 22: 9–36
[4] Kajiwara N, Masaki C, Mukaibo T et al. Soft Tissue Biological Response to Zirconia and metal implant abutments. Implant Dent 2015; 24: 37–41